Reparieren, Wiederbeleben,

Vor zwei Jahren versuchte ich, einen Gitarrenverstärker von Fender zu reparieren. Es ist ein Performer 1000. Er hat eine Röhrenvorstufe mit einer Röhre und eine aus vier Leistungstransistoren bestehende AB- Komplementärendstufe. Diese Amps  klingen echt gut. Sie werden nicht mehr hergestellt und man kann sie auch so gut wie gar nicht mehr gebraucht kaufen. Als ich den Verstärker zur Durchsicht bekam, brannte sofort nach dem Einschalten die Gerätesicherung durch. Ursache war eine abgelöste Abschirmfolie, die sich über einen Teil der Bauelemente gelegt hatte. Ich habe mehrere durchgebrannte Teile gewechselt. Bald ließ sich der Amp wieder ohne Probleme einschalten. Er verzerrt aber fürchterlich am Ausgang des Treiber IC vom Typ MC 1436 Motorola, den ich schon mehrere Male gewechselt hatte. 

Ich habe dann noch mal so einen IC  aus China bestellt.weil mir langsam klar wurde, daß ich die anderen beiden MC 1436 womöglich durch meine Fehlversuche zerstört hatte.

Jedenfalls konnte ich am Eingang des ICs ein ganz brauchbares Signal abnehmen. Mein Arbeitsaufwand stand wohl in keinem Verhältnis zum Nutzen, aber man will ja auch immer was dazu lernen und das geht nicht mit wegwerfen und neu kaufen oder?

 

25.03.17

 

Es gab ein vorläufiges Happyend

Inzwischen ist der IC aus China eingetroffen und nach dessen Einbau funktionierte der Verstärker. Ich hatte allerdings ein bisschen gemogelt und die aus dem Gleichgewicht geratene Arbeitspunktautomatik der Endstufe überlistet. Das habe ich einfach mit einem kleinen Trimmpoti geschafft.

Zu Hause funktionierte der AMP reibungslos, aber beim Härtetest im Übungsraum, stieg der Verstärker  nach einer Weile wieder aus.

Sobald ich den Amp vom Besitzer zurück habe, werde ich ihn wohl noch mal aufschrauben.

 

24.08.17

 

Inzwischen ist einiges an Zeit vergangen. Deswegen hier noch mal der aktuelle Stand:

Kaum hatte ich den Amp wieder zu Hause, funktionierte er wieder.

Diesmal habe ich den Verstärker nicht sofort aufgeschraubt, sondern erst mal nachgedacht. Ergebnis: Der Amp hat am Endstufenkühlkörper eine Temperatursicherung, die bei zu großer Wärme abschaltet. Zu Hause hat er wieder funktioniert, da die Schaltung inzwischen wieder abgekühlt war.

Im Übungsraum wird ja ziemlich laut gespielt, dazu noch mit auf tiefes C gestimmte Gitarre. Fetter Bass zieht natürlich am Amp.

Da hat sich unser Patient wohl temporär überanstrengt.

In der Summe ist die Reparatur also erst mal gelungen.

Na dann

Auf zu neuen Taten.

 

Nachsatz: Der Verstärker hat bei einer weiteren Probe wieder den Geist aufgegeben. Er hat einen ganz hohen Piepton gemacht und ist dann komplett aus gegangen. Das könnte eine interne Rückkopplung gewesen sein.

Vorerst gebe ich auf.

 

30.06.19

 

Der Besitzer des Amps hat sich inzwischen einen anderen gekauft und mir den Performer überlassen.

Ich habe das Teil abgeholt und zu Hause eingeschaltet. Die Netzlampe hat geleuchtet, aber es kam kein Ton aus dem Lautsprecher, den ich testweise angeschlossen hatte.

Also habe ich den Verstärker noch einmal auseinander genommen und im auseinander gebauten Zustand eingeschaltet.. Der Amp funktionerte dann kurz, machte aber nach wenigen Sekunden wieder einen lauten Piepton am Lautsprecher. Dann verstummte das Teil wieder,  Beim wieder Einschalten gab es sofort wieder diesen schrillen Ton.

Nach einigen Versuchen kam ich zu dem Schluß, daß die Endstufe des Verstärkers schwingt und deswegen die thermische Schutzschaltung laufend den Strom für die Endtransistoren abschaltet.

Vor  ein paar Jahren, als ich den Amp zum ersten Mal wieder zum Laufen brachte, hatte ich ein kleines Trimmpoti in die Schaltung gelötet. Damit hatte ich den Arbeitspunkt der Endstufe fest einstellen wollen, weil mir die Arbeitspunktautomatik des Performers nicht mehr zu funktionieren schien.

Testweise habe ich meine kleine Schaltungsänderung wieder ausgelötet.

Ergebnis: der Amp funktioniert endlich und er gehört jetzt mir.

 

05.07.2019

 

Gestern habe ich den Performer 1000 den ganzen Tag im Studio benutzt und er ist nicht ausgefallen.

Steht noch der Härtetest auf der Bühne und bei größerer Lautstärke aus.

Dazu werde ich wahrscheinlich Ende August kommen, wenn ich mit meiner Band in der Berliner Kvu auftrete.

 

01.09.19

 

Vor ein paar Tagen hat sich der Amp während der Probe ausgeschaltet. Wie sich herausstellte, hat die eingebaute Temperatursicherung den Strom ausgeschaltet.

Zu Hause habe ich gesehen, dass das Gehäuse dieser Sicherung eingedellt ist.

Ich habe sie ausgebaut und ihre Anschlüsse überbrückt.

Gestern habe ich den Performer auf der Bühne benutzt. Bei geschätzten 40 Grad Raumtemperatur und sehr laut aufgedrehten Amp ist das Teil nicht ausgefallen.

Ich würde sagen Härtetest bestanden.

 

03.12.2019

 

Bei der letzten Probe lief der Amp wieder, obwohl er sich zwischenzeitlich mal wieder komplett verabschiedet hatte.

Vor ein paar Wochen musste ich noch mal einen Endstufentransistor wechseln. Er war durchgebrannt, vermutlich wegen eines Temperaturproblems. Beim Austausch des Transistors habe ich festgestellt, dass dessen Glimmerscheibe die den Transistor gegen den Kühlkörper elektrisch isolieren soll ein kleines Loch hat.

Vielleicht ist da immer ein Leckstrom geflossen, der zur Überhitzung führte. Das Loch habe ich geflickt. Sollte ich mit meiner Diagnose richtig gelegen haben, müsste jetzt langsam mal Ruhe sein.

 

24.8.22

 

Den Fender benutze ich inzwischen regelmässig, ohne irgendwelche Probleme. Er steht bei mir in der Wohnung neben meinem   reparierten Marshall 3310. Beide Verstärker spiele ich in meiner Mietswohnung nur bei Zimmerlautstärke.

Den Marshall werde ich nun nicht mehr mit auf die Bühne nehmen, weil ich Sorge hätte, dass das Teil  den Transport nicht überlebt.

Mit  dem Fender bin ich inzwischen ab und zu auf kleineren Bühnen aufgetreten. Der Verstärker hat bisher immer gut funktioniert.

Beide  Amps sind auf meiner Vinylveröffentlichung zu hören. Die    Platte   heisst:  Im Süden Urlaub im  Westen  tot.

The End (-:

Kassettenrekorder Sonett 77

Sonett 77

 

Der gute alte Kassettenrekorder aus meiner Teenagerzeit.

Zum, ersten Mal gesehen auf der Grünauer Bootsausstellung.

Für damals 550 DDR-Mark zunächst unerreichbar.

Nach der Jugendweihe habe ich dann so ein Gerät für die Hälfte einem Mitschüler abgekauft.

Ich habe mir jetzt noch mal ein paar von den Geräten bei Ebay ersteigert und repariere sie jetzt.

Den neben stehenden Schaltplan habe ich aus dem Internet. Seinerzeit lag der Plan neben der Anleitung und einer Testkassette in der Original-Styrophorverpackung .

Pretty old school  - Schaltungsdesign. Alles mit diskreten Bauteilen auf Leiterplatten. Auffallend ist der Selen- Brückengleichrichter im Netzteil und die 2 Watt Komplementärenstufe.

RGW hat`s möglich gemacht, dass auch einige Transistoren aus sowjetischer Produktion verbaut wurden. Ganz wichtig auch die aus einer Miniglühlampe bestehende Aussteuerungsanzeige, die während der Aufnahme unter einer grünen, lichtdurchlässigen Plastikabdeckung geflackert hat. Das war sozusagen meine erste Lichtorgel.

Mir ist zur Zeit noch ein Rätsel, wie der Löschgenerator funktioniert, aber das bekomme ich noch heraus. So wie es aussieht, schaltet man bei der Aufnahme einfach einen der Endtransistoren so um, daß er als Löschfrequenzgenerator arbeitet.

Wenn ich recht habe, dann ist das ein ziemlich cleverer Schaltungskniff vom Geräteentwickler gewesen.

Bei einem meiner Sonetts stimmt etwas mit der Motorreglerplatine nicht. Die habe ich inzwischen frei gelegt und werde mal die drei  darauf befindlichen Transistoren checken.

Auf dem Schaltplan sind zwei Dioden auf der Motorplatine zu sehen, die so gar nicht verbaut worden sind. Statt dessen findet sich auf den Platinen bei meinen zwei Sonetts dort ein dreibeiniges Bauelement. Das wird wohl eine Doppeldiode sein.

Beim Gerät mit der defekten Motorsteuerung funktionierte auch die Aufnahme nicht, obwohl die Aussteuerungsanzeige schön bei der Testaufnahme geflackert hat. Hier gibt es ordentlich was für mich zu lernen.

 

Gestern Abend habe ich mal die Motorreglerplatine durchgemessen. Die drei Transistoren scheinen normal zu arbeiten. Auch die Spannung an den Dioden hatte keinen abnormalen Wert. Ich habe testweise das Trimmpoti verdreht, dass die Bandgeschwindigkeit festlegt. Das Laufwerk zieht nun wieder wenn auch ein bisschen unwillig die Kassette durch und man hört wieder was aus dem Lautsprecher. Die Motorplatine ist so konstruiert, dass der Pluspol der Spannungsversorgung direkt zum Motor geht, während der Minuspol erst mal durch den Regeltransistor (den SF126D muß). Überbrücke ich diesen Teil der Schaltung und schließe den Minuspol direkt an den Motor, dann läuft er schnell und kräftig. Also ganz klar, der Motor ist in Ordnung.

 

24.8.22

 

Der  Rekorder läuft schon seit einer ganzen Weile fehlerfrei.   Ab und   zu gönne ich mir eine   Zeitreise  und höre mir  eine Kassette  auf dem Sonett an. Richtig authentisch klingt es, wenn ich meine Herricht und Preil-Originalkassette einlege.

 

Marshall 3310 Gitarrenverstärker

Das hier ist der erste Marshallverstärker, den ich mir damals, Anfang der Neunziger Jahre gekauft habe.

Das Teil wird auch nicht mehr hergestellt.

Es ist ein zweikanaliger AMP mit IC-Vorstufe und Mosfetendstufe. Auf dem Foto oben ist das Chassis und die Endstufenplatine zu sehen.

Über die Jahrzehnte ist immer mal wieder was kaputt gegangen. Immer konnte ich es mit teilweise großem Aufwand reparieren. Er wird auch noch auf meiner demnächst erscheinenden Vinyl zu hören sein.

Im Studio klang aber plötzlich der Cleankanal merkwürdig verzerrt. Zu Hause beim Überprüfen qualmte es auf einmal und danach war Funkstille. Leider ist dann bei meinen Reparaturversuchen noch mehr kaputt gegangen, weil mir eine Meßklemme bei eingeschalteten Verstärker abgerutscht ist. Die hat dann Teile der Vorstufe kurz geschlossen und deren Stromversorgung teilweise zerstört.

 

Zuerst wollte ich den AMP bei der BSR entsorgen, weil er inzwischen an so vielen Stellen zusammengeflickt ist.

Aber es geht mir vorrangig darum, immer etwas bei einer Reparatur zu lernen.

Ich möchte jetzt erst Mal die Endstufe des Verstärkers wieder in Gang zu setzen.

Sie besteht aus einem Differenzverstärker, gefolgt von den beiden Treibertransistoren TR3 und TR6. Für mich stellt sich hier die Frage, was ich auf meinem Oszilloskop sehe, wenn ich an den Eingang der Endstufe an C1 ein Sinussignal einspeise. Das mache ich übrigens mit meinem alten Discmen und einer Mess -  CD.

Stand der Dinge ist, dass beim letzten Wechsel von TR3, der definitiv durchgebrannt war, der neue Transistor sofort gequalmt hat. Zum Glück war er nicht gleich kaputt. 

Jetzt habe ich den Transistor noch einmal eingelötet, aber dessen Basisanschluß offen gelassen.

Mal sehen, ob er immer noch heiß wird.

 

29.12.2019

 

Ich habe inzwischen den Fehler in der Endstufe gefunden und behoben.

Der Kondensator C3 war ausgelaufen und hat das Signal an den Treibertransistoren verzerrt.

Auch die Fehler in der Vorstufe habe ich behoben. Da waren zwei Ics durchgebrannt und auch zwei Transistoren, die für die Umschaltungen des Overdrivekanals und des Halls zuständig sind.

Ich habe erst mal noch nicht wieder die Mosfets angelötet, habe aber an dessen Gateanschlüssen jetzt wieder ein sauberes Signal anliegen. Das sehe ich, wenn ich meinen Cd Player mit Mess-CD an den Eingang des Verstärkers schliesse und einen Sinus Messton abspiele.

Dessen Wellenform sehe ich dann auf meinem Oszilloskop.

 

23.01.2020

 

Inzwischen habe ich wieder Spass mit meinem 3310. Zwar habe ich immer noch nicht die Endstufen-Mosfets angelötet, bin aber ziemlich sicher, dass der Amp wieder komplett laufen würde, so bald ich die Mosfets wieder dran habe.

Da ich die lauten hundert Watt des Verstärkers zur Zeit nicht brauche, habe ich einfach an seine Vorstufenausgang  ein 3,5 mm Klinkenkabel angelötet. Die andere Seite des Kabels steckt in einer Aktivbox.

Ergebnis: Ich habe jetzt wieder meinen geliebten alten Marshallsound in Zimmerlautstärke. Der Hall funktioniert wieder und ich kann den Verstärker auch wieder von clean auf overdrive umschalten.

Steht noch an, den Cleankanal demnächst noch mal durchzutesten. Wenn der wirklich wieder sauber klingt, bestelle ich noch mal die zwei Hitachi- Mosfets bei Ebay. Sind die erst wieder eingebaut, kann ich wieder ordentlich Krach mit meinem Amp machen.

 

24.8.22

 

Nach dem nochmaligen Einbauen der beiden Hitachi-Mosfets läuft der Amp wieder fehlerfrei.

Boah, das war eine schwierige Wiedergeburt. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich den Marshall einschalte und über das Teil spielen kann.

Mal sehen,   wenn  ich Zeit dafür finde, werde ich demnächst ein Video  auf  youtube stellen, in dem ich den Marshall und auch den Fender vorstelle.

 

 

 

Ein Gerät aus einer ganz ähnlichen Baureihe der japanischen Firma Standard Radio Corporation brachte mein Vater in den siebziger Jahren von einer Dienstreise - ich glaube er war in Rotterdam-zu uns nach ins damalige Ostberlin - Wendenschloss. Auch dieses Mikrofon war damals mit dabei. Nachdem das Gerät einige Jahre sehr gute Dienste geleistet hat, habe ich es dann irgendwann in einem Anfall jugendlicher Neugierde zu Tode repariert und irgendwann seine Bestandteile entsorgt.

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich wußte, von welchem Hersteller dieses Gerät ursprünglich stammte.

Im Gedächtnis hatte ich nur, daß solid state auf dem Gerät gestanden hat und die einzige im Familienbesitz befindliche Kassette eine C 90 von Philips.

Beim Durchsehen uralter Schwarzweißnegative aus dem Nachlaß meines Vaters stieß ich dann auf zwei Fotos, auf denen mein Vater und mein jüngerer Bruder neben diesem Kassettenrekorder auf einer Bank im Wendenschlosser Wald sitzen. Beide Bilder waren leider nicht scharf genug und so verfiel ich bei meiner Suche nach dem Ursprung unseres Gerätes dem Irrtum, nach Geräten von Philips zu suchen. Ein hilfsbereiter Mensch aus einer technikbegeisterten Facebookgruppe nahm schließlich eines meiner unscharfen Fotos und fand für mich mittels Googlesuche ein schärferes Bild.

Mit dessen Hilfe konnte ich dann den Hersteller und noch mehr Informationen über das gesuchte Gerät finden.

Auf Ebay fand ich dann nacheinander gleich zwei Kassettenrekorder, die nicht hundertprozentig dem Original von damals entsprechen, aber ihm ziemlich nahe kommen. Das Gerät auf diesem Foto habe ich von einem privaten Anbieter in Nordrhein-Westfalen gekauft. Geschrieben hatte er, das Gerät würde funktionstüchtig sein. Allgemein war das Gerät als es bei mir eintraf äußerlich für dessen Alter in einem ganz guten Zustand, aber bis auf den Radioteil funktionierte das Gerät nicht wirklich. Der Kassettentransport tuckerte lustlos vor sich hin und aus dem Lautsprecher war nichts Gescheites zu hören.

Vintage Monokassettenrecorder von Standard Radio Corporation

Beim Auseinanderbauen des Gerätes stellte sich heraus, dass insgesamt zwei Antriebsriemen verbaut worden sind.

Der Flachriemen, der sich gleich hinter der Rückwand befindet und die Motorachse mit der Schwungmasse verbindet, war ziemlich leicht zu tauschen. Original scheinen übrigens beide Antriebsriemen aus einer Silikonart zu bestehen. Jedenfalls sind sie weiß. Der Hauptantriebsriemen ist ein Flachriemen, der andere ist ein Rundriemen. Um an den zu gelangen, habe ich das Chassis aus dem Gehäuse genommen, um an die Vorderseite des Rekorders zu gelangen.

Die Abdeckung des Kassettenfaches läßt sich nach dem Ausbauen des Chassis aus dem Gehäuse ohne Mühe ganz nach vorne klappen und ermöglicht so einen guten Zugriff auf die Mechanik. Aber um den zweiten Riemen auszubauen, muß die Trägerplatte, die Ton und Löschkopf halten abgeschraubt werden, um auch sie ein Stück nach vorne ziehen zu können. Eine dieser Schrauben befindet sich direkt hinter den  zwei Befestigungspunkten des Löschkopfes.

Insgesamt wird die abzubauende Platte von drei Schrauben gehalten, die sich mit meinen Schraubenziehern kaum entfernen ließen. Eine konnte ich schließlich heraus drehen. Die anderen zwei Schrauben habe ich schließlich einfach ausgebohrt.

Nach Wechsel des zweiten Riemens bewegte sich das Band in der Kassette merklich besser, aber bei der Widergabe leierte es fürchterlich. Ich habe mir dann über Ebay eine neue Andruckrolle besorgt und darauf gehofft, dass sie zu meinem Reparaturgerät passt. Natürlich veschwanden auch beim Ausbauen der alten Andruckrolle die beiden Wellensicherungsringe in den unendlichen Weiten. Überraschend passte die kleinste Größe eines bei Ebay gekauften Sortimentes. Damit hatte ich eigentlich gar nicht gerechnet, denn mein Rekorder enstammt ja dem japanischen Markt, wo nicht in mm, sondern in Zoll gemessen wird.

Jedenfalls brachte der Tausch der Andruckrolle den von mir erhofften Erfolg. Das Gerät spielt jetzt wieder und die Aufnahme funktioniert auch.

Eine kleine Besonderheit des Rekorders ist ein Schiebeschalter an dessen Rückseite. Den kann man so einstellen, dass ein angeschlossenes Mikrofon während der Aufnahme über den Lautsprecher gehört werden kann.

 

Nestle Dolce Gusto Mini Me Kaffeezubereiter

Mein neuster Patient ist so eine kleine Kaffeemaschine, die mit Kapseln funktioniert. Genauer eine Dolce Gusto Mini Me.

Ich habe das Gerät aus zweiter Hand geschenkt bekommen. Die ersten paar Tassen Kaffee bereitete das Teil relativ unwillig. Ein Teil des frisch aufgebrühten Kaffees bildete eine Pfütze rund um die Maschine.

Ich habe schließlich für wenig Geld einen neuen Diffusor gekauft, der sich ziemlich leicht tauschen ließ.

Bei damit einhergehenden Entkalkungsversuchen löste sich ein verrosteter Metallstreifen aus der Maschine.

Der hat wohl damit zu tun, dass der Kapselhalter magnetisch in der Maschine fixiert wird , wenn man Kaffee brüht. Vielleicht, um so die Wirkung von Schwingungen abzumildern, denn beim Brühvorgang ist ja eine Pumpe in Betrieb. Eigentlich läuft die Maschine nach dem Tausch des Diffusors, bleibt aber mehrmals beim Kaffee bereiten stehen und die Anzeige blinkt abwechselnd rot und grün. Erneutes Entkalken brachte keine Verbesserung. Das Abbauen der Rückwand der Maschine, die mit vier Torxsschrauben befestigt war, stellte sich für meinen Werkzeugkasten als problematisch dar. Der Schaft meines Schraubendrehers passte nicht ins Langloch des Gehäuses. Ich habe schließlich einfach den oberen Teil des Gehäuses weg geschnitten. Die beiden unteren Schrauben konnte ich lösen. In Verdacht für die Störung habe ich den Durchflußmengensensor. An dessen Außenseite konnte ich einige kleine Kalkausblühungen entdecken. Das Ersatzteil habe ich gestern bestellt.

Bin gespannt, ob der Fehler verschwindet, wenn ich den Sensor getauscht habe.

 

To be continued

Gestern habe ich den neuen Sensor eingebaut. Ganz klar ist der Fehler jetzt weg. Die Maschine funktioniert jetzt wie ursprünglich gewohnt. Ich werde sie noch eine Zeit lang testen und dann gehört sie wieder zur Kücheneinrichtung.

Eigentlich ganz klar. Wenn ich so darüber nachdenke, ist der Durchflußmengensensor der einige Sensor, der der Steuerplatine einen Fehler melden kann, der abwechselndes rot/grün Blinken erzeugt.

Die Ursache hätte natürlich auch ein Stau in der Maschine hervor rufen können, aber das hatte ich vorher schon anders getestet. Dazu hatte ich den Kopf ausgebaut, die Schläuche von Boiler und Wasserpumpe abgezogen und abwechselnd hineingeblasen. Dazu war es natürlich auch notwendig, den Wahlhebel für Kalt oder Warmwasser abwechselnd per Hand in die Endposition zu stellen, um das Zweiwegeventil zu öffnen. Umgedreht klappte das auch. Dazu habe ich einfach den Diffusor ausgebaut und in den Wasseraustritt so ein Röhrchen von einer Dose Kontaktspray in die Öffnung gesteckt. Da konnte ich dann auch einfach hineinblasen.